Es geht Micha Kloths Bildern um die Utopie des gelungenen Lebens. Es sind all die Chiffren und Farben darin versammelt, die von Erlösung und Glück, von Gelingen und Erfüllung sprechen. Und so sind alle seine Bilder so modern und unmodern, beides zugleich, so cool und uncool wie es Märchen sind. Sie wirken aus einer vergangenen Welt in unsere hinein, und ihre Bildersprache hat nichts an Bedeutsamkeit verloren. So sind diese Bilder aus der Zeit gefallen, unzeitgemäß und zugleich zeitlos lebendig. Weil das, was wir wirklich wollen, in ihnen vorscheint: Gewollt sein. Und geliebt sein. Angekommen und angenommen.
Micha Kloth beschwört eine Gegenwelt, eine erlöste gegen die unerlöste. Er erfüllt bildhaft den Wunsch vom gelungenen Leben. Er bewahrt den Traum vom Besseren. Er beschwört das Kontrafaktische im Faktischen, das, was nicht ist. Und vielleicht brauchen wir das mehr als die Vergegenwärtigung dessen, was ist. (Norbert Hilbig)
Micha Kloth, geb. 1952, lebt und arbeitet in Lamspringe.